In vielen Ländern Europas können Landwirte sich technische Innovationen bezuschussen lassen. Erfahre hier, wie Erzeugerbetriebe Subventionen und Kredite erhalten können, um die Anschaffungskosten zu reduzieren.
Erzeugerbetrieben steht eine immer größere Auswahl an technischen Möglichkeiten zur Verfügung, die sie ausprobieren können. Die Vielfalt kann unüberschaubar sein und wenn die Kosten hoch sind, ist es mit einem gewissen Risiko verbunden. Doch mit den neuen Vorschriften, die für Erzeugerbetriebe in Europa in Kraft treten, wird ein Mindestmaß an Digitalisierung verpflichtend. Um das einfacher zu machen, gibt es verschiedene Förderprogramme, mit denen Erzeugerbetriebe die Kosten für neue Technologien senken können. Wir haben eine Liste mit den beliebtesten Programmen in Spanien, Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Großbritannien erstellt. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wenn du weitere Fördertöpfe für Investitionenkennst, lass es uns bitte wissen.
Europäische Technologieförderung für deinen Erzeugerbetrieb:
1. Spanien
Die spanische Regierung hat den“Digital KIt“eingeführt, der für kleine und mittelständische Unternehmen gilt, also auch für Erzeugerbetriebe. Er soll kleine Unternehmen bei der Einführung digitaler Lösungen unterstützen. In Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens werden meist zwischen 3.000 und 29.000 Euro erstattet. Software, die von einem Erzeugerbetrieb genutzt wird, ist erstattungsfähig. Wenn du also eine neue Lösung für deinen Betrieb testen möchtest, solltest du einen Antrag auf Erstattung stellen.
Wert: 3.000 bis 29.000 Euro
Art: Rückerstattung
Frist: 31. Dezember 2024
Santander hat eine hilfreiche Zusammenfassung geschrieben und stellt Ressourcen für den Digital Kit zur Verfügung.
2. Frankreich
In Frankreich ging am 17. Juni 2024 der„Plan de compétitivité et d’adaptation des exploitations agricoles (PCAE)“, der Plan für Wettbewerbsfähigkeit und Anpassung für landwirtschaftliche Betriebe, an den Start. Alle landwirtschaftlichen Betriebe können einen Antrag auf Bezuschussung von Investitionskosten stellen. Durch die Modernisierung der Betriebe soll die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der Umweltschutz in der Landwirtschaft gefördert werden.
Ein Antrag muss sich auf eines der strategischen Ziele der PCAE beziehen:
- Förderung der nachhaltigen Entwicklung und des effizienten Managements von natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft
- Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel sowie Nutzung erneuerbarer Energie
- Stärkung der Marktorientierung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, vor allem durch verstärkte Einbindung von Forschung, Technologie und Digitalisierung
Wert: 10.000 bis 150.000 Euro
Art: 30-40 % Zuschuss zu den Investitionen (40 % für junge Landwirt:innen)
Frist: 13. September 2024
3. Schweiz
In der Schweiz gibt es derzeit Fördermittel für Erzeugergemeinschaften oder Partnerschaften von zwei oder mehr Erzeuger:innen. Jedes Jahr gibt es vier Möglichkeiten, Anträge für Innovationsprojekte einzureichen. Die Innovationen sollen Produkte oder Prozesse verbessern oder neu entwickeln. Weitere Informationen sind beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) erhältlich.
Wert: bis zu 20.000 CHF
Art: Subvention von 50 % der Investitionssumme
Frist: 31. Juli und 31. Oktober 2024
4. Deutschland
In Deutschland hat das „Investitionsprogramm Landwirtschaft“ bereits 493 Millionen Euro an 14.000 antragstellende Erzeugerbetriebe vergeben. Da insgesamt 800 Millionen Euro zur Verteilung zur Verfügung stehen, sollten deutsche Erzeugerbetriebe schnell handeln, wenn sie noch gefördert werden wollen. Das Hauptziel des Investitionsprogramms ist es, mittels Technologie die folgenden Aspekte anzugehen:
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Emissionen reduzieren
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Artenvielfalt erhalten
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Ressourceneffizienz steigern
Typische Investitionen sind Maschinen und Geräte für die Präzisionslandwirtschaft, insbesondere hinsichtlich Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Dabei ist zu beachten, dass diese Investitionen (und die entsprechenden Zuschüsse) mit einem Darlehen der Rentenbank zusammenhängen. Details zur Beantragung und Förderfähigkeit findest du auf der Webseite der Rentenbank.
Wert: Bis zu 250.000 Euro
Art: 40 % Subvention der Investitionssumme
Frist: 31. Dezember 2024
5. Vereinigtes Königreich
Im Vereinigten Königreich hat die Rural Payments Agency den „Farming Equipment and Technology Fund“ (FETF, Fond für landwirtschaftliche Geräte und Technologie) ins Leben gerufen, der Erzeugerbetrieben Zuschüsse von bis zu 60 % für Investitionen in eine große Bandbreite von Technologien ermöglicht. Die Antragsfrist für das beliebte Programm wurden im Mai 2024 beendet, aber es ist gut möglich, dass es wieder geöffnet wird, wenn neue Mittel zur Verfügung stehen.
Bis dahin gibt es eine zweite Möglichkeit, einen Zuschuss namens „Improving Farm Productivity“ (IFP, verbesserte landwirtschaftliche Produktivität), der Zuschüsse für Roboter- und Automatisierungsanlagen für Agrar- und Gartenbaubetriebe bietet. Die Investitionen müssen eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Produktivität erhöhen
- Umweltschutz verbessern
- Innovationen ermöglichen
- Technologie einführen, die dem Mangel an Arbeitskräften entgegenwirkt
Wert: 1.000 bis 50.000 GBP für FETF und 25.000 bis 500.000 GBP für IFP.
Art: unterschiedlich, bis zu 50 % Zuschuss zu Investitionen
Frist: Laufend
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Mehr zu Farmable ProWarum gibt es Zuschüsse für Erzeugerbetriebe?
Für Erzeugerbetriebe kann es aus verschiedenen Gründen schwierig sein, in Technologie zu investieren:
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Überwältigende Auswahl
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Rentabilität der Investition nicht immer klar
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Zu wenig Zeit, um neue Technologie zu recherchieren und einzuführen
Technologieförderung kann also ein wichtiger Antrieb für Erzeuger:innen sein, um neue Arbeitsmethoden einzuführen. Es ist zwar immer noch schwierig, Zeit für neue Projekte zu finden, aber die Rentabilität der Investition steigt. Wusstest du, dass 25 % der 387 Milliarden Euro, die die EU für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bereitstellt, für Ökoprogramme verwendet werden? Für den Erhalt von Fördermitteln sind innovative Projekte für nachhaltige Landwirtschaft nachzuweisen. Betriebe erhalten also nicht nur direkte Zuschüsse zu ihren Technologieinvestitionen, sondern profitieren auch von den GAP-Mitteln, die dafür reserviert sind, Betriebe für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu belohnen.
Wenn du einen Erzeugerbetrieb leitest und nicht sicher bist, wo du mit neuen Technologien anfangen sollst, kannst du dir in diesem Artikel zu unspektakulärer Agrartechnologie einige Ideen holen. Wenn du mit der Digitalisierung deines Betriebs noch ganz am Anfang stehst, startest du am besten hier:
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Gute Prozesse für die Datenverwaltung
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Präzise Wetterdaten zur Unterstützung der Entscheidungsfindung
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Eine Software für die Betriebsführung, um Daten zu organisieren
Farmable ist eine Möglichkeit dieser Betriebsführungs-Software. Wenn du auf einem Betrieb mit 10 bis 500 Hektar Obst oder Gemüse anbaust, solltest du dir Farmable ansehen.
Du kannst die App herunterladen und direkt damit anfangen, die Datenverwaltung zu vereinfachen, und das für nur 99 Euro pro Jahr und Betrieb. Außerdem kannst du dir diesen Betrag vermutlich erstatten lassen, zusammen mit anderer Technologie, die du für deinen Erzeugerbetrieb testen möchtest.
Nutze die Möglichkeiten, die sich deinem Betrieb bieten, um die Kosten für Technologie zu senken und neue, effizientere Arbeitsweisen auszuprobieren.